Verbundsicherheitsglas
Verbund-Sicherheitsglas VSG ist ein Flachglas, welches aus mindestens zwei Glasscheiben (Floatglas,ESG , Teilvorgespanntes Glas TVG, oder deren Kombinationen) mit Zwischenlagen aus hoch reißfesten, klar transparenten Kunststofffolien z.B. aus Polyvinylbutyral-Folien (PVB), Ethylenvinylacetat-Folien (EVA), oder Polyacrylat-Folien (PA) hergestellt wird. Je nach gewünschtem Einsatzfeld werden hierbei bis zu vier Folien verklebt. Diese ermöglicht bei adäquater Befestigung der Glasscheiben eine sehr hohe Bruchhemmung (bis zu 600 Kg/m2). Die Herstellung von VSG erfolgt nach DIN EN ISO 12543, 1-5. Das Glas und die Folien werden in einem Autoklavierprozess bei Hitze und kontrolliertem hohem Druck zu einer untrennbaren Einheit verbunden.
Wärme- und Kälteeinflüsse von Verbundsicherheitsglas
Eine kurzzeitige Erhöhung der Temperatur (max. 80 Grad C) und eine Dauertemperatur von bis zu ca. 60 Grad C haben bei nachfolgender Normaltemperatur keinen Einfluss auf die Eigenschaften von Verbund-Sicherheitsglas VSG.
Die Lichtdurchlässigkeit
Verbund-Sicherheitsglas aus Spiegelglas hat bei 8 mm Dicke eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 92%. Die ungefärbte Zwischenbeschichtung hat bei einer normalen Kombinationen keine Bedeutung. Bei dickerem VSG kann jedoch der Wert der Lichtdurchlässigkeit auf bis zu 60% sinken (anhängig von der Elementdicke).
Eigenfarbe von VSG
Die Scheibenfarbe wird durch die Scheibendicke und die Anzahl der Zwischenschichten beeinflusst.
Schalldämmung
Durch die Kunststoffzwischenschichten des Verbund-Sicherheitsglases werden höhere Schalldämmwerte erreicht, als bei gleich dicken Einfachscheiben. Die Höhe der Schalldämmung macht ebenfalls das Flächengewicht aus welches bei VSG-Scheiben meist höher ist als bei Einfachscheiben.
Den Gestaltungsspielräumen von VSG als Architekturelement sind kaum Grenzen gesetzt. Eine Vielzahl von optischen und technischen Möglichkeiten, welche sowohl den architektonischen Ideen, den Baurichtlinien als auch den Sicherheitsbestimmungen entsprechen sind somit realisierbar. Auch sind bei Verwendung von entsprechenden Folien farbige Verbundsicherheitsgläser möglich. Bei einem Bruch der Glasscheibe soll die Folie die Glasbruchteile an den Kunststofffolien zusammenhalten und die Glasscheibe komplett im Rahmen bleiben. Dadurch wird die Verletzungsgefahr reduziert und gleichzeitig die Resttragfähigkeit trotz Vorschädigung aufrecht erhalten. Je höher die Anzahl der einzelnen Schichten, desto widerstandsfähiger ist das Verbundsicherheitsglas. Ab einer Dicke von 25 mm spricht man dann von Panzerglas.
Um im Falle eines Glasbruchs das Herabstürzen von Glassplittern und Bruchteilen verhindern zu können, werden etwa Fassadenverglasungen immer häufiger aus Verbund-Sicherheitsglas VSG hergestellt. Eine Verwendung von VSG ist auch bei punkt gehaltenen Verglasungssystemen möglich.
- Glasvordächer, Überkopfverglasungen
- Geländer und Brüstungen
- Glasfassaden, Raumhohe Verglasungen
- Sportstätten
- Trennwände
- Begehbares Glas
- Schaufensterverglasung (Juwelier, Geldinstitut)
- Schalterverglasung (Bank, Post)
- Fahrzeug-Frontscheiben
- Begehbare Glasflächen
- Ab- und Durchsturzhemmend
- Durchwurfhemmend und Durchbruchhemmend (Einbruchschutz)
- Splitterbindend (Vermindertes Verletzungsrisiko)
- Durchschusshemmend
- Sprengwirkungshemmend
Nach Reinigung der Scheibenoberflächen werden die Glastafeln und PVB-Folien aufeinandergelegt, erwärmt und durch Walzen zum Vorverbund zusammengepresst. Anschließend gelangen die Elemente in den Autoklaven, wo sie unter Druck und Hitze dauerhaft miteinander verbunden werden. Im Anschluss an den Verbundprozess können Bearbeitungen der Glaskante (Schleifen etc.) als auch der Glasoberfläche (Lochbohrungen etc.) erfolgen.